Koordinator/-innen für Fachpraxis erörtern Corona-Auswirkungen mit SPD-Landtagsfraktion
Mitglieder des Leitungsteams der „Netzwerk-AG der Koordinatoren/-innen an beruflichen Schulen in Hessen“ erörterten am 10. Juni 2021 in einer Videokonferenz die Erfahrungen aus den Schulen zur Corona-Pandemie und deren Auswirkungen auf den Unterricht mit den SPD-Landtagsabgeordneten Christoph Degen, Karin Hartmann und Manuela Strube sowie den Fraktionsmitarbeiterinnen Anja Kornau und Petra Rosenzweig aus dem Arbeitskreis Bildung, Wissenschaft und Kunst.
In dem Meinungsaustausch stellten die Koordinatoren/-innen die Situation ab der ersten Corona-Phase Mitte März 2020 bis hin zur aktuellen Situation dar, die geprägt war und ist von kurzfristig aufzustellenden und ständig anzupassenden Hygieneplänen aufgrund der Vorgaben des Hessischen Kultusministeriums und der Staatlichen Schulämter. So konnte fachpraktischer Unterricht in Werkstätten nur eingeschränkt, in Ausbildungsberufen der Gastrobranche, im Berufsfeld Ernährung und Hauswirtschaft sowie in Berufen mit körpernahen Dienstleistungen über Monate hinweg gar nicht stattfinden, wie Siegfried Groß, Co-Sprecher des Leitungsteams berichtete.
Die Mitglieder des Leitungsteams stellten aufgrund der Rückmeldungen von Kollegen/-innen aus ganz Hessen die hohe Arbeitsbelastung und Einsatzbereitschaft in wechselnden Unterrichtsmodellen (Präsenz-, Distanz- und Wechselunterricht) und verschiedenen Lernplattformen dar. Diese stießen oft durch Überlastung der schulischen Netze an Grenzen.
Insgesamt hätten die Schulen aber einen Digitalisierungsschub durch die Nutzung verschiedener Videokonferenzsysteme und Lernplattformen erfahren. Diese Rückmeldungen deckten sich weitgehend mit den Berichten, die den Landtagsabgeordneten aus anderen Gesprächen zugetragen wurden.
Corona habe offensichtlich alles so überlagert, dass bei den beschlossenen Maßnahmen der Fokus immer auf den allgemeinbildenden Schulen lag und das Kultusministerium die Spezifika der beruflichen Schulen oft nicht „auf dem Schirm“ hatte, so Siegfried Groß weiter. Sorge haben die Koordinatoren/-innen wegen der zu einem hohen Anteil entstandenen gravierenden Lernlücken und Leistungsdefizite, wie Co-Sprecherin Caroline Hagel ausführte.
Diese konnten auch durch Zurverfügungstellung von Leihgeräten für Schüler/-innen nur teilkompensiert werden. Es bleibe abzuwarten, wie sich die Anmeldezahlen neuer Berufsschüler/-innen im neuen Schuljahr auswirken. Wichtig sei jetzt, die bevorstehende Ferienzeit zu nutzen, um noch nicht geimpften Lehrkräften sowie möglichst vielen Schüler/-innen Impfangebote zu machen, damit der Unterricht im neuen Schuljahr möglichst störungsfrei anlaufen könne.