Landestreffen 2016

Zum dritten Landestreffen konnte das Leitungsteam der Netzwerk-AG sowie OStD Georg Wittich als Schulleiter der Willy-Brandt-Schule in Gießen mehr als 40 Koordinatoren/-innen und Gäste begrüßen.

  Teilnehmer/-innen beim Landestreffen 2016 in Gießen – Foto: privat

Für das Leitungsteam berichtete Siegfried Groß über das zweite erfolgreiche Landestreffen im April 2015, in dessen Mittelpunkt die Arbeit am Themenspeicher in mehreren Workshops gestanden habe. Ende November 2015 wurde zum vierten Mal ein „Runder Tisch“ in Marburg durchgeführt, bei dem neben Vertretern der Gewerkschaften von GEW und GLB sowie der Hessischen Akademie für Bürowirtschaft e. V. Hugo Klein, Mitglied des Hessischen Landtages, teilnahm.  

In einer Presseerklärung unterstützten alle Anwesenden die Forderungen der Netzwerk-AG nach Schaffung weiterer A-12-Stellen in Form von Weiterqualifizierungsmaßnahmen sowie von Funktionsstellen im administrativen Bereich beruflicher Schulen. Eine weitere Forderung sei die Anpassung der Pflichtstundenverordnung, in der die zusätzliche „Mehrarbeitsstunde“ (26 Wochenstunden bei 1/1 Stelle) wegfallen solle.

MdL Hugo Klein ergänzte den Rechenschaftsbericht dahingehend, dass der seinerzeit von mehreren Landtagsfraktionen eingebrachte Antrag zur Durchführung einer Weiterqualifizierungsmaßnahme nicht erneut im kulturpolitischen Ausschuss behandelt wurde.  

Siegfried Groß berichtete weiter, dass die Einladung zu einem weiteren Meinungsaustausch im HKM, der für das Frühjahr 2015 vorgesehen war, weiter ausstehe. Das Leitungsteam habe sich seit dem letzten Landestreffen sechsmal getroffen. Alle Koordinatoren/-innen wurden in mehreren Rundmails über aktuelle Entwicklungen informiert. Leider gebe es bei diesen Rundmails eine Reihe von Rückläufen. Das Leitungsteam bittet darum, aktuelle Änderungen bei personellen Wechseln der Koordinationsstellen bzw. der E-Mail-Adressen mitzuteilen.  

Aus dem letzten Landestreffen heraus haben sich weitere Forderungen, unter anderem nach einer sonderpädagogischen Zusatzausbildung, die ebenfalls mit der Besoldungsgruppe A 12 dotiert werden sollte, mehr Stellen für Koordinatoren/-innen sowie die Gleichstellung aller Fachpraxis-Kollegen/-innen bei der allgemeinen Hochschulzugangsberechtigung ergeben. Es könne nicht sein, dass nach einer neuen Verordnung Absolventen einer dualen Ausbildung, deren Abschluss mit einem bestimmten Notenschnitt höchstens fünf Jahre zurückliege, die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung zuerkannt werde, diese aber älteren Kollegen/-innen aus dem nicht gewerblich-technischen Bereich, deren Ausbildung nicht an einer staatlich anerkannten Fachschule erfolgte, verwehrt werde. An diesen Punkten hat das Leitungsteam im vergangenen Jahr verstärkt gearbeitet. So wurden alte sonderpädagogische Zusatzausbildungsmaßnahmen sowohl inhaltlich als auch organisatorisch recherchiert, um eine fundierte Forderung zu formulieren. Aber auch der Kontakt zum HKM, insbesondere zu Herrn Speier, wurde per E-Mail mehrfach gesucht.  

Die Fortschreibung der Forderungen der Netzwerk-AG finden Sie hier.

Die Website der Netzwerk-AG wurde stetig erweitert, unter anderem durch die Rubrik „Gesetzestexte“, in der relevante Gesetze und Verordnungen abrufbar seien. Ebenso seien ein Themenspeicher sowie ein „Muster-Anforderungsprofil“, das vom Leitungsteam erarbeitet wurde, eingestellt. Ausbaufähig sei die Rubrik „Aus den Berufsfeldern“, in der es derzeit neben allgemeinen Infos nur solche aus den Berufsfeldern „Metalltechnik“ sowie „Wirtschaft und Verwaltung“ gebe.

Die Netzwerk-AG werde offensichtlich immer bekannter. So seien zahlreiche Anfragen an das Leitungsteam herangetragen worden, unter anderem zur persönlichen Weiterqualifizierung sowie zur geplanten Weiterqualifizierungsmaßnahme des HKM, zur Höhergruppierung von Besoldungsgruppe A 10 nach A 11, zu Klassenführungen sowie zur Schutzausrüstung in Werkstätten. Immer mehr Schulen verlinken ihre Website mit der der Netzwerk-AG. Herzlichen Dank dafür.

Hans-Dieter Speier, Referatsleiter aus dem HKM, berichtete über den aktuellen Sachstand zur Schaffung weiterer A-12-Stellen. Entgegen der ursprünglichen Planung sollen im Schuljahr 2016/2017 nun zwanzig Stellen zu Koordinationszwecken in der „Zweijährigen BFS zur Ausbildungsvorbereitung“ geschaffen werden. Entsprechende Informationen würden im Amtsblatt Juni 2016 veröffentlicht. Interessierte Schulen könnten sich bis Ende September 2016 für die Teilnahme an einem entsprechenden Schulversuch bewerben, die Auswahl der zwanzig Schulen erfolge im Oktober, Projektbeginn sei im Februar 2017. Nach einer Evaluierungsphase werde dann zu prüfen sein, inwieweit der Schulversuch in einer Regelschulform münde, durch die ein möglicher weiterer Bedarf an A-12-Stellen entstehen könnte. Weitere Infos zur „BFS zur Ausbildungsvorbereitung“ finden Sie hier in einer Power-Point-Präsentation des HKM. Auf Nachfrage führte Herr Speier weiter aus, dass die ursprünglich geplanten 20 Stellen der Besoldungsgruppe A 12 in Form einer Weiterqualifizierungsmaßnahme (zunächst auf die Berufsfelder „Elektrotechnik“ und „Metalltechnik“ beschränkt) zunächst nicht geschaffen werden sollen.

Bernd Fey, Fachpraxis-Kollege an der Hans-Viessmann-Schule in Frankenberg und Ausbilder im Studienseminar in Kassel, referierte kurzweilig und anschaulich über aktuelle Themenschwerpunkte der Fachlehreranwärter/innen am Seminar. Der Vortrag war anhand einer MindMap gegliedert, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bereits während des Vortrags zur Verfügung stand und mitgelesen werden konnte. Hier waren alle wesentlichen Punkte der Ausbildung wie zum Beispiel

– die Einsatzklassen,
– die Anforderungen,
– die Ausbildungsorganisation,
– die gesetzlichen Vorgaben – auch über Hessen hinausgehende Vorgaben für Lehrkräfte an beruflichen Schulen,
– die Bewertung,
– der Arbeitsschutz,
– das Verhalten als Klassenlehrer/-in,
– die pädagogische Facharbeit aber auch
– der kompetenzorientierte Unterricht und
– die Instrumente für den Unterricht

aufgeführt und wurden detailliert erläutert. Rückfragen zu dem Thema zeigten, dass die Koordinatoren/-innen mit sehr großem Interesse der Thematik gefolgt sind.

Während des kompletten Vortrags wurde immer wieder deutlich, wie wichtig Herrn Fey die Anregung von Unterrichtsreflexion – nicht nur bei den Referendaren, sondern auch bei den bereits länger tätigen Lehrkräften – ist, um die Unterrichtsqualität zu sichern und zu verbessern. Ein zweiter, ebenso wichtiger Gedanke war der wertschätzende Umgang, nicht zuletzt mit dem Verweis auf das Coachen von Schülerinnen und Schülern im Rahmen des kompetenzorientierten Unterrichts, um die jungen Leute zu unterstützen, zu fördern und die Eigenmotivation zu stärken.  

Insgesamt ein gelungener Vortrag über knapp zwei Stunden, der auch „alte Hasen“ wieder ins Nachdenken über Handlungsprodukte, Hessischen Referenzrahmen, Unterrichtsreflexion, didaktische Jahresplanung und Visualisierung im Klassenraum gebracht hat.  

Weitergehende Infos können bei Bedarf direkt bei Herrn Fey per Mail – berndfey(at)online.de – angefordert werden.

Aus dem bisherigen Leitungsteam wurden Stephan Diehl (Wilhelm-Knapp-Schule Weilburg), Stefan Endlein (Käthe-Kollwitz-Schule Offenbach), Anita Gieske (Peter-Paul-Cahensly-Schule Limburg) und Heike Hilbig (Friedrich-List-Schule Kassel) verabschiedet.

Neu ins Leitungsteam wurde Ellen Weiten (Peter-Paul-Cahensly-Schule Limburg) gewählt. Alle weiteren bisherigen Leitungsteam-Mitglieder wurden wiedergewählt.

Siegfried Groß informierte über den geplanten Fortbildungspool, der auf der Website der Netzwerk-AG eingerichtet werden soll. Intention sei, einerseits auf die Webseiten einschlägiger Fortbildungsträger und Kooperationspartner zu verlinken, andererseits eine Datenbank mit Fortbildungsangeboten und Referenten sowie einen Materialpool aufzubauen.

Breiten Raum nahm ein Informations- und Erfahrungsaustausch in vier Berufsfeldgruppen ein. Die Teilnehmer/-innen sprachen sich einstimmig dafür aus, auch im Jahr 2017 eine landesweite Tagung der Koordinatoren/-innen für Fachpraxis durchzuführen.